VON KATRIN LÖWE
SANGERHAUSEN/MZ - Sachsen-Anhalt und Bayern rücken ein Stück näher zusammen: Gestern ist auf der Autobahn 71 nach Schweinfurt ein weiteres Teilstück der wichtigen Nord-Süd-Trasse freigegeben worden, das den Anschluss an die Autobahn 38 herstellt. In den knapp 18 Kilometer langen Abschnitt zwischen dem Autobahndreieck Südharz und dem thüringischen Heldrungen wurden rund 191 Millionen Euro investiert.
Damit fehlen der A 71 noch elf Kilometer zwischen Sömmerda und dem provisorischen Anschluss an die B 85, um durchgängig bis Bayern befahrbar zu sein. Nach Angaben des Thüringer Verkehrsministeriums soll dieser Abschnitt bis Ende 2014 fertiggestellt werden. Die Autobahn gilt bei Kraftfahrern als Alternative für die A 9 in Richtung Bayern. Mit ihrer Anbindung an die A 4 nach Frankfurt (Main) kann sie auch einige chronisch überfüllte Abschnitte der Ost-West-Verbindung entlasten. Landes- und Kommunalpolitiker aus Sachsen-Anhalt fordern nun zudem einen Weiterbau der A 71 von Sangerhausen bis zur A 14 bei Plötzkau.
Im Raum Mansfeld-Südharz werden in die bessere und schnellere Anbindung an Thüringen und Bayern große Erwartungen gesetzt. "Sie birgt große Chancen für die bestehende Wirtschaft und auch für künftige Investoren", sagte Landrat Dirk Schatz (CDU). Sowohl in Sangerhausen als auch in Artern sind Industriegebiete geplant.
Eine Studie der Fachhochschule Erfurt zu wirtschaftlichen Effekten neuer Autobahnen dämpft die Hoffnungen indes: Es könne "kein Zusammenhang zwischen Autobahnnähe und positiver wirtschaftlicher Entwicklung nachgewiesen werden", heißt es in einer Mitteilung der Hochschule. Die Wissenschaftler hatten neben der A 20 im Norden und der Südharzautobahn auch die A 71 untersucht.
Die Studie stellte darüber hinaus fest, dass bei fast allen Autobahnabschnitten die Baukosten deutlich über den Erwartungen lagen, der Verkehr dafür ausnahmslos geringer ausfiel. In einer Antwort auf eine Kleine Anfrage im Bundestag bezifferte der Bund zuletzt die Baukosten für die A 71 von Erfurt bis Bayern mit 1,66 Milliarden statt der ursprünglich geschätzten 847 Millionen Euro. Die Strecke Erfurt-Sangerhausen wird demnach 621 statt 398 Millionen Euro kosten. Die Autobahn gilt als eine der teuersten Straßen Deutschlands.
Für 2025 prognostiziert die Bundesregierung auf der Strecke Erfurt-Sangerhausen zwischen 37 000 und 72 000 Fahrzeuge täglich. Bei der letzten Verkehrszählung vor drei Jahren waren es zwischen 15 000 und 24 000. Auch im längst fertigen Abschnitt Thüringen-Bayern blieben die Zahlen hinter den Prognosen zurück.
»Naumburger Tageblatt«, 30.4.2013, S. 1
Im Raum Mansfeld-Südharz werden in die bessere und schnellere Anbindung an Thüringen und Bayern große Erwartungen gesetzt. "Sie birgt große Chancen für die bestehende Wirtschaft und auch für künftige Investoren", sagte Landrat Dirk Schatz (CDU). Sowohl in Sangerhausen als auch in Artern sind Industriegebiete geplant.
Eine Studie der Fachhochschule Erfurt zu wirtschaftlichen Effekten neuer Autobahnen dämpft die Hoffnungen indes: Es könne "kein Zusammenhang zwischen Autobahnnähe und positiver wirtschaftlicher Entwicklung nachgewiesen werden", heißt es in einer Mitteilung der Hochschule. Die Wissenschaftler hatten neben der A 20 im Norden und der Südharzautobahn auch die A 71 untersucht.
Die Studie stellte darüber hinaus fest, dass bei fast allen Autobahnabschnitten die Baukosten deutlich über den Erwartungen lagen, der Verkehr dafür ausnahmslos geringer ausfiel. In einer Antwort auf eine Kleine Anfrage im Bundestag bezifferte der Bund zuletzt die Baukosten für die A 71 von Erfurt bis Bayern mit 1,66 Milliarden statt der ursprünglich geschätzten 847 Millionen Euro. Die Strecke Erfurt-Sangerhausen wird demnach 621 statt 398 Millionen Euro kosten. Die Autobahn gilt als eine der teuersten Straßen Deutschlands.
Für 2025 prognostiziert die Bundesregierung auf der Strecke Erfurt-Sangerhausen zwischen 37 000 und 72 000 Fahrzeuge täglich. Bei der letzten Verkehrszählung vor drei Jahren waren es zwischen 15 000 und 24 000. Auch im längst fertigen Abschnitt Thüringen-Bayern blieben die Zahlen hinter den Prognosen zurück.
»Naumburger Tageblatt«, 30.4.2013, S. 1